Diesen Beitrag weiterempfehlen:
Zahnerkrankungen - Leistungstiefs können durch kranke Zähne entstehen

Wenn Zähne die Leistungsfähigkeit ausbremsen

Zahnerkrankungen schränken die Leistungsfähigkeit ein.

Jeder, der schon mal Zahnschmerzen hatte, kann ein Lied davon singen. Energie und Leistungsfähigkeit sind im Keller, meist will man nur noch auf die Couch, eine Tablette schlucken und hoffen, dass die Schmerzen danach schnell verschwinden.

Aber was, wenn das Leistungstief länger anhält und kein akuter Zahnschmerz vorhanden ist? Wenn Sie sich schlapp, müde, ausgebremst und energielos fühlen?

In diesem Fall sollten Sie, nachdem Sie Ihren Hausarzt konsultiert haben, auch einmal mit Ihrem Zahnarzt sprechen.

Denn nicht nur Alter und allgemeiner Gesundheitszustand, sondern auch die Zahngesundheit beeinflussen Ihre körperliche und mentale Fitness.

Krankheiten am Zahnfleisch, an den Zähnen oder am Kausystem können Körper und Geist nachhaltig ausbremsen und beeinträchtigen.

Welche das im Einzelnen sein können, davon handelt dieser Artikel.

Fehlstellungen am Kiefergelenk

Eine der ersten Untersuchungen, die Zahnärzte vornehmen, wenn Patienten über dauerhaften Leistungsabfall klagen, betrifft die Kiefergelenke.

Denn wenn es in den Kiefergelenken nicht rund läuft, reagiert auch der Körper unrund. Stimmt der Biss von Ober- auf Unterkiefer nicht, werden die Kiefergelenke beim Zusammenbeißen gegeneinander verschoben.

Dieses Ungleichgewicht überträgt sich, sofern es dauerhaft ist, auf den ganzen Körper und kann dort zu muskulären Verspannungen führen.

Die Folge davon sind Haltungsschäden, Rücken- und Kopfschmerzen und daraus resultierend auch Konzentrationsschwäche oder Abgeschlagenheit.

Zahnärzte nennen diese Fehlstellung Craniomandibuläre Dysfunktion, kurz CMD genannt.

Auch Migräne kann unter einer CMD auftreten, genauso wie Tinnitus oder Taubheitsgefühl im Gesicht.

Sollten Sie solche oder ähnliche Beschwerden haben, kann eine genaue Untersuchung der Kiefergelenke durch Ihren Zahnarzt Licht ins Dunkle bringen. Er wird Ihnen dann höchstwahrscheinlich zu einer Aufbissschiene raten.

Diese Kunststoffschiene wird individuell auf Ihre Kiefersituation angepasst und wird während des Schlafes getragen. Sie sorgt für eine Korrektur der Fehlstellung Ihrer Kiefer, verhindert das Aufeinanderbeißen der Zähne im Schlaf und fördert damit eine Entspannung der muskulären Strukturen in Nacken, Hals und Schulter.

Unter Umständen rate ich zu einer Zusammenarbeit mit einem Physiotherapeuten, denn die Schulter- und Nackenverspannungen können hartnäckig sein. Achtung: Wortspiel!

Mit diesen gezielten Therapien sollte es möglich sein, Ihren Körper bald wieder zu seiner alten Leistungsfähigkeit zu bringen.

Lesen Sie dazu auch meinen Artikel zum Thema Zähneknirschen.

Zahnerkrankungen überfordern körpereigene Abwehrkräfte

Auch schwelende und unentdeckte Entzündungen an Zähnen und Zahnfleisch können Ihr körpereigenes Abwehrsystem stark beeinflussen. Schlappheit, Leistungsminderung und Müdigkeit sind dann die Folge.

Eine der oft lang unentdeckten Zahnerkrankungen ist die Parodontitis. Diese Krankheit haben mittlerweile nahezu 50 Prozent aller Deutschen, mehr oder weniger stark.

Und viele wissen es noch nicht einmal, denn das Gemeine an einer Parodontitis ist, dass sie nicht schmerzt. Und schleichend beginnt, so dass die Alarmsignale kaum ernst genommen werden.

Ihr Zahnfleisch blutet beim Zähneputzen? Na ja, das ist in Ihrer Familie üblich und Ihre Oma ist damit 90 geworden.

Ihr Zahnfleisch ist geschwollen und gerötet? Das wird schon wieder vorbeigehen. So lange nichts weh tut.

Ihre Zähne werden, jetzt, wo Sie älter werden, immer länger? Ist eine ganz normale Alterserscheinung.

Ihre Zähne wackeln ein bisschen? Der Knochen ist ja auch nicht mehr der jüngste. Wir werden alle älter.

Sie merken schon, ich provoziere ein wenig. Aber aus meiner täglichen Erfahrung kenne ich solche und ähnliche Antworten.

Zahnfleischbluten und geschwollenes Zahnfleisch ernst nehmen

Dabei sind diese Symptome nicht auf die leichte Schulter zu nehmen, handelt es sich bei den ersten beiden um deutliche Anzeichen einer beginnenden Parodontitis.

Beiden letzten beiden haben Sie bereits eine entzündliche Erkrankung des Zahnhalteapparates. Denn das bedeutet der Begriff Parodontitis übersetzt.

Sie ist also keine Entzündung des Zahnfleisches, das wäre die Gingivitis. Parodontitis heißt entzündungsbedingter Knochenschwund.

Die Erkrankung betrifft somit nicht nur das Zahnfleisch, das sich zurückzieht. Sie schädigt auch irreversibel den Kieferknochen, der sich nach und nach abbaut.

Beide Symptome erwecken übrigens auch den Eindruck, dass die Zähne länger werden.

Dies alles passiert schleichend, vollkommen schmerzfrei und damit umso gefährlicher.

Sozusagen als Kollateralschaden wandern die entzündungsverursachenden Bakterien über den Kieferknochen in den Organismus und können dort zu gravierenden systemischen Erkrankungen führen.

So ist auch ein Leistungstief als die mögliche Folge dieses entzündlichen Vorgangs zu erklären.

Mehr Hintergrundinformation zu Parodontitis und ihren Folgeschäden liefert Ihnen dieser Artikel.

Entzündete Zahnwurzel – eine der schmerzhaftesten Zahnerkrankungen

Eine weitere Ursache für einen Leistungsabfall kann eine Wurzelentzündung sein.

Hervorgerufen durch eine unentdeckte Karies, die sich oftmals unter einer alten, schadhaften Krone entwickelt hat. Stetig haben sie die Bakterien tiefer gefressen, bis sie schließlich die empfindliche Zahnwurzelspitze erreicht haben.

Je nachdem, wie hoch Ihre persönliche Schmerzgrenze liegt, kann es eine Zeitlang dauern, bis sie den nagenden; pochenden Zahnschmerz als unangenehm wahrnehmen.

Nehmen Sie dann eventuell Schmerztabletten, weil Sie sich von dem bisschen Zahnweh nicht gleich unterkriegen lassen wollen, oder weil Sie aufgrund Ihrer Zahnarztangst nur in absoluten Notfällen zum Zahnarzt gehen wollen, dann kommt es irgendwann mal zu einer starken und äußerst schmerzhaften Entzündung.

Die klassische dicke Backe ist eine unübersehbare und schmerzliche Folge.

Doch unsichtbar passiert etwas viel Schädlicheres – die entzündlichen Keime gelangen über die Blutgefäße vom Kieferknochen in den Körper über und können dort ein Leistungstief hervorrufen.

Die Abwehrkräfte sind einfach überfordert, eine Entzündung am Kieferknochen und gleichzeitig Keime im Körper zu bekämpfen. Das wirkt sich auf die Energie und Leistungskraft insgesamt aus.

Wird hier nicht unverzüglich mit einer medikamentösen Behandlung begonnen, der eine Wurzelbehandlung folgt, kommt es zu Zahnverlust und möglichen schwerwiegenden körperlichen Erkrankungen.

Deshalb tun wir alles, um einer Wurzelentzündung vorzubeugen. Als wichtigstes Diagnosetool ist das Röntgenbild zu nennen. Sie kennen das vielleicht von Ihrer halbjährlichen Routineuntersuchung Ihre Zähne.

Mithilfe des Röntgenbildes können wir Sekundärkariesgut erkennen – auch, wenn sie sich unter einer schadhaften Krone oder Füllung versteckt, lange bevor sie im Munde offenbar wird oder gar Schmerzen verursacht.

Sie müssen übrigens nicht befürchten, dass die Röntgenstrahlen bei sorgsamer Indikation für Sie schädlich sind. Moderne Röntgengeräte sind so strahlungsarm, dass die natürliche Erdstrahlung pro Jahr die Dosis eines Röntgenbildes um ein Mehrfaches übertrifft.

Und ein zur rechten Zeit eingesetztes Röntgenbild hilft, weitere Strahlenbelastungen wie sie z. B. bei einer Wurzelkanalbehandlung unweigerlich notwendig werden, zu vermeiden.

Eine vorbeugende Maßnahme ist die Professionelle Zahnreinigung, die ebenfalls regelmäßig zweimal im Jahr durchgeführt werden sollte.

Unser Konzept der SOLO-Prophylaxe schützt nicht nur vor einer Parodontitis, sondern auch vor einer Wurzelentzündung und weiteren Zahnerkrankungen.

Mehr dazu lesen Sie auch hier in meinem Artikel zur SOLO-Prophylaxe. 

Sie sehen schon, Zähne haben viel mehr Einfluss auf Ihren Organismus, als man im Allgemeinen annimmt.

Damit Ihrer mentalen und körperlichen Fitness nichts im Wege steht, sorgen wir mit gesunden und funktionierenden Zähnen für beste Kondition.

Diesen Beitrag weiterempfehlen: