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Zahnarzt Dr. Gauchel Düsseldorf Carlstadt bei der Prüfung eines Heil- und Kostenplans für eine Wurzelkanalbehandlung

Rückblick auf ein ganz und gar anderes Jahr

Jetzt sitze ich hier und möchte wieder einen Jahresrückblick schreiben.

Nur, was schreibe ich über ein Jahr, wo wenig so lief, wie es geplant, erwartet oder doch zumindest erhofft war? Wo jeder im Team sich um seine Gesundheit sorgte und wir zeitweise nicht mal wussten, ob wir den Praxisbetrieb aufrechterhalten können oder dürfen.

Über ein Jahr, dass in den letzten zehn Monaten unsere Flexibilität, Kraft und Durchhaltevermögen auf’s Stärkste strapazierte.

Am besten, indem ich nicht – oder nur ein klein wenig – darüber jammere, was alles nicht oder schlecht war, sondern mich an das erinnere, was wir trotz oder auch gerade wegen dieses außergewöhnlichen Jahres alles geschafft haben.

Optimismus

Ja, Sie lesen richtig. Das Jahr begann mit Optimismus. Und so auch dieser Jahresrückblick.

Wir hatten bereits seit längerem vor, das zweite Zimmer für die SOLO-Prophylaxe mit einem neuen Stuhl aufzuwerten. Anfang Februar war es dann soweit. Durch seine orangefarbenen Polster sieht aber nicht nur der Stuhl selbst, sondern das ganze Zimmer richtig freundlich aus.

Gleichzeitig haben wir noch ein Röntgengerät umgesetzt. Jetzt hatten wir endlich zwei Behandlungszimmer, jeweils mit Mikroskop und integriertem Röntgen sowie zwei schöne Räume für die Prophylaxe. Hurra!

Doch die Hochstimmung währte nicht lange. Mit dem Ausbruch der Pandemie stellte sich plötzlich die Frage, ob wir überhaupt noch eine Prophylaxe anbieten sollen oder dürfen.

Weil jedoch der Mund-, Nasen- und Rachenraum die Eintrittspforte für das Corona-Virus ist, spielt er auch eine wichtige Rolle beim Schutz vor einer Ansteckung. Je gesünder die Schleimhäute dort sind, desto höher sind ihre Abwehrkräfte.

Welchen Stellenwert dabei eine gute Prophylaxe einnimmt, habe ich bereits in meinem Artikel vom Juni ausführlich beschrieben. 

Zufriedenheit

Wer mich kennt, weiß, dass ich meinen Beruf liebe und mit wahrhafter Freude ausübe. Und bei diesem Jahresrückblick ist mir wieder bewusst geworden, dass ich einen der besten Berufe überhaupt habe. Das hat mich zufrieden gemacht.

Der Grund waren die vielen positiven Rückmeldungen unserer Patienten. Sie fanden es toll, dass es uns trotz erheblicher Einschränkungen oder Beschwernisse gelungen ist, eine entspannte und einladende Praxisatmosphäre aufrecht zu erhalten.

Dazu hat der bewusst freundliche, sichere und einfühlsame Umgang meines Teams mit unseren Patienten beigetragen. Und war mal weniger zu tun, haben sie sich Arbeit gesucht, die im Alltag unerledigt blieb. Solche Mitarbeiterinnen muss man erst mal haben. Daher: Vielen Dank an Euch!

Aber ich denke auch, dass der Stil meiner Praxis, die Farben oder Einrichtung und die Dekoration, eine große Rolle dabei spielen, ob Sie sich bei uns wohl und gut aufgehoben fühlen.

Einen großen Anteil daran hat meine Frau. Sie lässt sich zu jeder Jahreszeit die schönsten Gestaltungselemente dazu einfallen und allein ihre diesjährige Weihnachtsdekoration war wieder ein echter Hingucker. Mit ihren Ideen und dem mittlerweile vorhandenen Requisiten könnte sie locker noch weitere drei Praxen ausstatten.

Kein Risiko, sich an Covid-19 anzustecken

Schon immer mussten wir mit Infektionsrisiken durch Bakterien und Viren umgehen. Bereits in einem früheren Artikel hatte ich beschrieben, wie umfangreich deshalb unsere Hygienemaßnahmen auch bereits vor Corona waren. 

Aber dann waren plötzlich Hygiene- und Verbrauchsmaterialien nicht mehr lieferbar. Oder zum 10-fachen Preis und oft minderer Qualität.

Aber meine Frau kann nicht nur Deko. Sie kann auch organisieren.

Durch ihren unermüdlichen Einsatz und ihre Findigkeit ist es uns gelungen, die Hygienekette durchgehend auf dem gewohnten hohen Niveau zu halten. Leicht war das nicht und sie darf mit Recht darauf stolz sein. Und ich bin es auch. Auf sie!

Zusätzlich haben wir die Hygienemaßnahmen noch ergänzt, damit wir auch in Zeiten einer Pandemie weiterhin eine hervorragende und vor allem sichere Zahnmedizin anbieten können.

Darüber hinaus haben wir alle Behandlungsräume mit gegen Viren wirksamen Luftreinigern ausgestattet.

Und was war privat so los?

Mit dem Wohnmobil zum Windsurfen in die Niederlande – da blieb in diesem Jahr nur der Sommerurlaub. Und umso wertvoller war er. Trotz aller Einschränkungen.

Ich habe mit dem SUPen („Stehpaddeln“) angefangen. Wenn man es kann, ist es toll. Bis dahin aber eher Baden mit Brettbehinderung.

Und endlich war auch mal Zeit, Dinge zu erledigen, für die sonst eben keine war. Im Garten, in der Wohnung oder am Wohnmobil.

Dann war da noch die Abschlussprüfung unseres Sohnes am Ende der Klasse 10. Weil es in seiner Schule keine coronabedingten Erleichterungen gab, musste er die vier schriftlichen und sechs mündlichen Prüfungen innerhalb einer Woche bei externen Prüfern abgelegen. Die mündlichen Prüfungen sogar an einem einzigen Tag.

Und dann haut der ein Ergebnis von 1,8 raus! Gratulation! (Mein entsprechendes Zeugnis habe ich daraufhin direkt mal an einen sicheren Ort verfrachtet.)

Irgendwie und irgendwann

So schwer, wie mir der Einstieg in diesen Jahresrückblick gefallen ist, so schwer fällt mir jetzt das Fazit.

Sie glauben gar nicht, wie viel Zeilen und Absätze ich bereits geschrieben und dann doch wieder verworfen habe. Wie fasse ich so ein Jahr zusammen?

Irgendwie kam mir dabei ständig das Wort „irgendwie“ in den Sinn. Und das hat was von „keine Ahnung“. Bis zu einem gewissen Grade trifft es das auch. Trotzdem versuche ich es.

Für mich persönlich kann ich dieses Jahr am ehesten noch mit „lehrreich“ umschreiben. Es hat mich wieder an Werte erinnert, die scheinbar so gar nicht in eine moderne Zeit passen. Aber auch dafür ist in diesem Jahresrückblick jetzt die Gelegenheit.

Einer dieser Werte ist die Demut.

Wir mussten alle feststellen, dass wir weder wirtschaftlich, noch gesundheitlich so unverwundbar sind, wie wir glaubten.

Auch wenn wir selbst ein paar Federn gelassen haben, bin ich doch umso dankbarer, dass wir gesund geblieben sind und uns im vergangenen Jahr auch einiges an Gutem vergönnt war. Denn es hätte auch völlig anders kommen können.

Dann ist da die Achtsamkeit

Einiges von dem, was ich im Jahresrückblick als positiv empfinde und über das ich mich nun freuen konnte, war immer schon da. Ich habe es nur nicht in dem Maße wahrgenommen.

Das können scheinbar unspektakuläre Dinge sein, wie zum Beispiel ein gemeinsamer Spaziergang. Jetzt, wo durch die Vollbremsung das ganze Getöse, das den Tag sonst begleitete, mal verstummt, sind auch die leisen Töne schön.

Oder ist das eine Alterserscheinung? Bitte nicht.

Und zu guter Letzt die Zuversicht.

Zuversicht ist leicht, wenn alles läuft. In Krisensituationen dafür umso schwerer. Wenn ich jetzt behaupte, ich hätte in jeder Sekunde des letzten Jahres nur so vor Optimismus und Tatkraft gestrotzt, würde mir das nicht nur keiner glauben, es wäre auch gelogen.

Und doch sehe ich dem neuen Jahr positiv entgegen. Natürlich weiß ich nicht, mit welchen Folgen der Krise Sie und ich es noch zu tun bekommen. Wüsste ich es, wäre ich bei Astro-TV.

Ich persönlich bin aber davon überzeugt, dass ich irgendwann alles wieder wie früher machen kann. Nur eben anders.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein gesundes und zufriedenes Neues Jahr.

Ihr Dr. Achim Gauchel

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